Die Übersättigung der Social Media Plattformen, starke Reichweitenverluste und die steigenden Akquisitionskosten für Neukunden machen E-Mail-Marketing zum inzwischen effektivsten und verkaufsstärksten Sales Kanal. Umso wichtiger wird die Frage, wie du als Unternehmer an qualifizierte E-Mail-Adressen kommst, denen du dein Angebot präsentieren kannst.
Viele Unternehmen und Online-Shops haben inzwischen die Wichtigkeit von E-Mail-Marketing als Verkaufskanal und der Generierung von Kundendaten verstanden. Das hat allerdings auch zu einer Reihe fragwürdiger Taktiken geführt, um an die begehrten E-Mail-Adressen zu kommen. Bestenfalls führen Gewinnspiele, Adresskäufe und Co. zu einer kurzzeitigen Reichweitensteigerung, meist eher zu sinkenden KPI’s und Abstrafungen, im schlimmsten Fall sogar zu juristischen Problemen.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, mit welchen Taktiken du qualifizierte Adressen generierst, die dir langfristig Erfolg bringen, wie du eine aktive Community aufbaust und welche deiner bereits vorhandenen Kontaktpunkte du nutzen kannst, um diese E-Mail-Kontakte zu erschließen.
Qualifizierte Adressen auf der eigenen Website generieren
Die erfolgversprechendste Variante, an qualifizierte E-Mail-Adressen zu gelangen, ist die Generierung über deine eigene Website oder deinen Online-Shop. Diese NutzerInnen haben bereits den Weg auf deine Seite gefunden. Das heißt, sie sind an deinem Unternehmen oder deinen Produkten interessiert und wahrscheinlich offen für mehr Informationen.
Ist ein/e potenzielle/r KäuferIn bereits freiwillig mit dir in Kontakt getreten, braucht es oft nur noch einen kleinen Anreiz, damit er oder sie sich auch in deinen E-Mail-Verteiler einträgt, um weitere News aus deinem Shop zu erhalten.
1. Newsletter Anmeldeseite erstellen
Der erste Schritt, um Mail-Adressen über die eigene Seite zu generieren, ist die Erstellung einer entsprechenden Anmeldeseite. Dies hat mehrere Vorteile. So kannst du dort, wie auf jeder anderen Landing Page, alle Vorteile der Newsletter Anmeldung noch einmal klar zusammenfassen. Ein Beispiel wäre „Melde dich jetzt an und erhalte unseren Guide xy gratis“ oder „Sichere dir jetzt deinen Willkommensrabatt und bleibe über aktuelle Angebote informiert“.
Außerdem kannst du deutlich machen, welche Konsequenzen eine Anmeldung zu deinem Newsletter hat. Viele NutzerInnen haben vielleicht Bedenken, dass sie von nun an mit E-Mails bombardiert werden oder mit der Anmeldung eine Verpflichtung eingehen. Diese Sorgen kannst du ihnen nehmen, indem du erklärst, dass du beispielsweise nur einmal im Monat einen Newsletter versendest und dieser jederzeit wieder abbestellt werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Landing Page ist, dass du diese überall bewerben kannst. Egal, ob in den sozialen Netzwerken oder als Werbeanzeige – du kannst dein Freebie, beispielsweise deinen kostenlosen Guide oder dein Webinar, bewerben und interessierte NutzerInnen im Anschluss auf die von dir erstellte Anmeldeseite schicken, damit sie sich dort in deinen Verteiler eintragen können, ohne lang auf die Suche gehen zu müssen.
2. Newsletter Anmeldung im Footer
Auch der Footer oder die Sidebar sind tolle Optionen, um auf deinen Newsletter aufmerksam zu machen. Somit hat ein/e NutzerIn auf jeder Seite, auf die sie klickt, die Möglichkeit, sich für deinen Newsletter anzumelden. Im Idealfall setzt du dort auch einen Call to Action, der kurz und knapp den Benefit erklärt, der damit verbunden ist: „Jetzt Gutschein sichern“.
Du solltest also einmal im Hauptmenü den Link zu einer Newsletter Landing Page setzen und gleichzeitig eine verkürzte Form zur Anmeldung an anderer Stelle deiner Website einbinden.
3. Blogbeiträge
Beiträge, die du auf deinem eigenen Blog veröffentlichst, eignen sich hervorragend, um im passenden Kontext eine Anmeldung zum Newsletter zu platzieren. So kannst du als Gartenbauunternehmen in deinem Blogbeitrag über die richtige Gartenpflege beispielsweise einen Link zu deinem Newsletter einbauen und erklären, dass LeserInnen, die mehr über das Thema erfahren möchten, gern deinen Newsletter abonnieren können.
4. Kaufprozess
Hast du auf deiner Seite einen Online-Shop integriert, vereinfacht das die Generierung von E-Mail-Adressen noch einmal zusätzlich. KäuferInnen geben im Bestellprozess sowieso ihre E-Mail-Adresse an und alles was du tun musst, ist eine Checkbox auf der Bestellseite hinzuzufügen, die der User anklicken muss, um deinen Newsletter zu erhalten.
Darauf zu hoffen, dass ein Käufer/eine Käuferin einfach alle Häkchen setzt und nicht bemerkt, dass sie sich damit zum Newsletter angemeldet hat, ist wenig sinnvoll, da die Anmeldung per Double Opt-in Verfahren noch einmal bestätigt werden muss. Das bedeutet, dass die Person, die sich auf deiner Seite zum Newsletter angemeldet hat, eine E-Mail erhält, in der sie durch einen Link bestätigen muss, dass sie diese Anmeldung tatsächlich wünscht. Erst danach darfst du E-Mails an sie verschicken.
Platziere das Kästchen zum Ankreuzen also ruhig prominent über oder unterhalb des Kaufen-Buttons und weise gleichzeitig auf die Vorteile hin, die den Abonnenten damit entstehen.
5. Popups
Die größte Aufmerksamkeit zieht natürlich ein Popup auf sich, das mit der Anmeldung zum Newsletter wirbt. Willst du damit werben, solltest du allerdings einiges beachten. Viele User reagieren zunächst genervt, wenn vor ihrer Nase plötzlich ein Fenster auftaucht, während sie eigentlich gerade etwas anderes auf deiner Seite gesucht haben.
In diesem Fall kannst du ein sogenanntes Exit Intent Popup einsetzen, welches erst dann eingeblendet wird, wenn sich der Mauszeiger in Richtung obere Seitenbegrenzung bewegt. Damit soll verhindert werden, dass ein/e NutzerIn die Seite schließt oder zurück zur Suchmaschine kehrt, ohne sich dein Angebot angesehen zu haben. Durch eine Verfolgung der Zeigerbewegungen, kann das System im richtigen Moment reagieren und den User, bevor er die Seite verlässt, noch schnell auf deinen Newsletter hinweisen. Das passiert meist, indem ein Fenster eingeblendet wird, welches das entsprechende Freebie oder den Gutschein präsentiert und ein Feld zur Eingabe der Mail-Adresse beinhaltet.
Selbst wenn der Nutzer/ die NutzerIn deine Seite nun verlässt, kannst du mithilfe deiner E-Mails dafür sorgen, dass du im Gedächtnis bleibst.
Qualifizierte Adressen über E-Mails generieren
Oft stehst du durch dein Unternehmen bereits mit potenziellen Kunden in Kontakt, ohne dass es zu einer offiziellen Anmeldung auf deiner Website kam. Das kann etwa durch Anfragen zu deinem Service oder deinen Produkten geschehen oder durch den geschäftlichen Kontakt zu Mitarbeitern oder PR. In all diesen E-Mails kannst du auf deinen Newsletter hinweisen und einen Link, inklusive Teaser, in deine Antwortmails einfügen.
E-Mail-Adressen über das Ladengeschäft generieren
Besitzt du zusätzlich zu deinem Online-Shop ein lokales Geschäft, hast du natürlich deutlich mehr Möglichkeiten, an die E-Mail-Adressen deiner InteressentInnen zu kommen. Plakate an der Eingangstür, Flyer neben der Kasse oder Promotion Teams im Laden eignen sich hervorragend, um auf deinen Newsletter aufmerksam zu machen. Angebote wie „Kennen Sie schon unseren Newsletter? Jetzt anmelden und 10% Rabatt auf Ihren nächsten Einkauf sichern“ werden bei sowieso schon interessierten Menschen schnell Wirkung zeigen.
Auch auf den Kassenbons oder den Visitenkarten der Mitarbeiter sollte ein Link zur Anmeldung zu finden sein. Das entsprechende Freebie sollte natürlich auch dort kurz erwähnt werden.
Absolute Voraussetzung für eine hohe Anmeldequote ist ein möglichst einfacher Anmeldeprozess. Bereits die Anmeldeseite sollte durch einen QR-Code oder zumindest einen sehr kurzen und prägnanten Link zu erreichen sein.
Auf der Anmeldeseite selbst solltest du nie mehr als die absolut notwendigen Daten abfragen, um den Anmeldeprozess nicht unnötig in die Länge zu ziehen und somit zu riskieren, dass Interessenten vorzeitig abspringen. Oft reicht lediglich die E-Mail-Adresse. Zusätze wie Vor- oder Nachnamen abzufragen, könnte einige InteressentInnen verunsichern und dich somit wertvolle Adressen kosten.
Social Media
Um über Social Media auf deinen Newsletter aufmerksam zu machen, gibt es verschiedene Wege. YouTube- oder Facebook Videos bieten die Möglichkeit, den Link zur Anmeldeseite direkt im Video oder im Abspann zu platzieren. Damit ist sichergestellt, dass die User das Angebot in jedem Fall sehen.
Deutlich mehr Reichweite und die Chance zur Neukundengewinnung bietet allerdings das Bewerben deines Freebies über bezahlte Werbeanzeigen. Über Facebook kannst du beispielsweise Werbeanzeigen für Facebook und Instagram erstellen, in denen du genau angeben kannst, welche Personen du ansprechen möchtest. Dabei kannst du Geschlecht, Alter, Herkunft und weitere Merkmale auswählen und entscheiden, wie lange und wie intensiv deine Anzeige ausgespielt werden soll. Danach richtet sich im Anschluss der Preis. Klickt eine Person dann auf deine Anzeige, wird sie direkt zur Landing Page für deine Newsletter Anmeldung weitergeleitet.
Diese Art von Werbeanzeigen eignet sich besonders für neue Online-Shops, die sich noch keine Reichweite oder Community aufgebaut haben und bei Null anfangen oder für Unternehmen, die oft gesuchte Informationen in ein knackiges Webinar oder einen Mini-Kurs verpackt haben – Dinge, die sich besonders gut über Social Media vermarkten lassen. Möchte ein User dieses Webinar ansehen, muss er sich zunächst in deinen E-Mail-Verteiler eintragen und du bekommst die Möglichkeit, in Zukunft auch höherpreisige Angebote direkt per E-Mail zu vermarkten.
Garantieprogramme
Je größer der Mehrwert für deine KundInnen, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Person für deinen Newsletter anmeldet. Ein kostenloses Webinar ist nett, wenn du damit die richtigen Leute erreichst und auch ein Rabatt auf den nächsten Einkauf ist gern gesehen – immer unter der Voraussetzung, dass eine Person an deinem Thema interessiert ist. Bietest du im Gegenzug zu der Herausgabe einer E-Mail-Adresse allerdings einen besonderen Service für KäuferInnen an, hast du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: du hast einen echten Mehrwert geschaffen, der nicht von der Hand zu weisen ist und du weißt, dass die Person sicher daran interessiert ist, weil sie bereits bei dir gekauft hat.
Möglichkeiten sind beispielsweise die Verlängerung der Garantie auf ein Produkt, wenn sich ein/e KäuferIn für deinen Newsletter anmeldet. Aber auch ein Lost-and-Found Service oder die persönliche Hilfestellung zu einem gekauften Produkt können ein Anreiz sein, die eigene E-Mail-Adresse zu hinterlassen und damit im besten Fall zu einem treuen Bestandskunden zu werden.
Weitere Möglichkeiten zur Adressgenerierung
Prinzipiell hast du über jeden Kanal und Kundenkontakt die Möglichkeit, an die E-Mail-Adressen deiner InteressentInnen zu kommen. Egal, ob Außendienstmitarbeiter, im Telefonmarketing oder auf Messen und Ausstellungen – überall dort, wo du mit potenziellen KundInnen in Kontakt kommst, kannst du über Visitenkarten, Präsentationsfolien oder im Gespräch auf deinen Newsletter aufmerksam machen und die jeweilige Person fragen, ob sie an weiteren Angeboten interessiert ist.
Du darfst bei der Generierung neuer E-Mail-Adressen gerne kreativ werden und einige Zeit in die Ideenfindung und Vorbereitung stecken. Eine Datenbank voller E-Mail-Adressen von echten Interessenten ist eine wahre Goldgrube, die es dir langfristig erleichtert, jedes zukünftige Angebot zu verkaufen, ohne zusätzliches Geld in Werbemaßnahmen oder Akquise von Neukunden zu stecken. Natürlich muss im Anschluss an eine mündliche Zustimmung immer auch eine Bestätigungsmail folgen, in der die Person noch einmal zustimmt, deine Newsletter erhalten zu wollen.
Qualifizierte Adressen generieren – Fazit
Nutze jede Chance, auf deinen Newsletter aufmerksam zu machen, um schnell an qualifizierte E-Mail-Adressen zu gelangen. Verbunden mit einem simplen Anmeldeprozess und einem wertvollen Freebie, kannst du schon bald auf eine volle Datenbank mit hochwertigen, qualifizierten Adressen zurückgreifen, die dir bei jedem zukünftigen Produkt-Launch hilfreich sein werden.