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Usability Tests – Wie sie dir für dein SEO helfen

Wie nutzerfreundlich ist deine Website und wie attraktiv ist sie damit für NutzerInnen? Genau das lässt sich mithilfe eines Usability Tests herausfinden. In diesem Guide erklären wir dir alles, was du zum Thema Usability, speziell zu Usability Tests wissen musst, wie du die Tests durchführst und damit dein SEO boostest.
Was sind Usability Tests?
Usability Tests untersuchen deine Seite auf bestimmte Faktoren, wie den Aufbau und die Struktur, das Design und ihre Funktionen und bestimmen dabei ihre Nutzerfreundlichkeit. Dann wird getestet, wie sich BesucherInnen auf deiner Seite verhalten und wie sie mit deinen Inhalten interagieren. Je einfacher eine Seite zu bedienen ist, je verständlicher, übersichtlicher und informativer, desto attraktiver macht sie das für UserInnen – was sich wahrscheinlich in deren Verhalten auf deiner Seite, der Absprungrate und der Sitzungsdauer widerspiegeln wird. Die Usability nimmt damit direkten Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung. Eine Optimierung der Nutzerfreundlichkeit in Folge eines Usability Tests ist damit ein Teil der gesamten SEO-Strategie.
Wie funktionieren Usability Tests?
Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Nutzerfreundlichkeit einer Website zu testen. Wir werden später noch die unterschiedlichen Möglichkeiten vorstellen. Grundsätzlich geht es darum, dass ein oder besser mehrere Testpersonen, eine gewünschte Information auf deiner Seite suchen und bestenfalls schnell finden sollten. Im Anschluss werden die Probanden zu deiner Seite und ihren Herausforderungen befragt. Zusätzlich können verschiedene Testing Tools, wie Eye Tracking, eingesetzt werden. Ziel ist es, die Wege der NutzerInnen auf der Website nachzuvollziehen und zu erkennen, wo eventuelle Schwachpunkte liegen. Wo zögert der User? Wofür interessiert er sich und was fällt ihm/ihr auf? Auf diese Weise werden oft völlig neue Potenziale, aber auch Problemstellen aufgedeckt, die den Verantwortlichen der Seite zuvor nicht bewusst waren.
Usability Tests – Warum sie so wichtig sind
Warum ist es überhaupt von so großer Bedeutung, wie sich die NutzerInnen auf deiner Seite verhalten? Ganz einfach: je komfortabler die Bedienung deiner Seite und je besser verständlich, desto länger verweilen deine BesucherInnen dort – das beweist der Usability Test. Das heißt im Umkehrschluss, dass eine hohe Verweildauer und eine niedrige Absprungrate oft für gute Bedienbarkeit und interessante Inhalte sprechen. Aber auch der Weg eines Nutzers/einer Nutzerin durch den Sales Funnel ist im Usability Testing von Bedeutung. Je zügiger der Kunde/die Kundin zu ihrem gewünschten Ergebnis kommen, desto besser für dein SEO und deine Conversion Rate. Hindernisse auf dem Weg zum Kauf können dich hingegen Umsatz und KäuferInnen kosten und sollten damit regelmäßig aus dem Weg geräumt werden. In deinem Geschäft würdest du schließlich auch nicht auf die Idee kommen, den Weg zur Kasse mit Kartons zu blockieren und deine KundInnen erst einmal auf die Suche zu schicken.
Mögliche Ziele eines Usability Tests
Absprungrate senken & Verweildauer erhöhen
Dieses Ziel dient der besseren Sichtbarkeit und der Verbesserung des Suchmaschinenrankings und sorgt damit letztlich für NeukundInnen. Mithilfe des Usability Test lassen sich interessante Inhalte aufspüren und ausbauen und weniger interessante Inhalte verbessern oder entfernen. Außerdem können Buttons, Call to Actions und Formulare optimiert und die Übersichtlichkeit der Website verbessert werden, um NutzerInnen am schnellen Verlassen der Seite zu hindern oder dafür zu sorgen, dass sie auch konvertieren.
Conversion Rate verbessern
Mit der Erleichterung des Kaufprozesses sorgst du dafür, dass potenzielle KäuferInnen schnell und sicher durch den Sales Funnel geleitet werden und einer Conversion keine Hindernisse im Weg stehen. Dabei geht es sowohl darum, dem User die nächsten Schritte so ersichtlich wie möglich zu machen und gleichzeitig zu verhindern, dass er/sie ins Zögern gerät oder nicht weiß, was als Nächstes zu tun ist.
Neuheiten testen
Hast du eine Software im Einsatz oder deiner Website eine neue Funktion hinzugefügt, lässt sich durch einen Usability Test feststellen, wie gut NutzerInnen damit interagieren, ob alles einwandfrei funktioniert oder ob es noch Schwachpunkte gibt. Je nach Bedienbarkeit kannst du im Anschluss entscheiden, die Neuheit beizubehalten oder eine andere Möglichkeit zu versuchen.
Usability Testmethoden
Wie bereits erwähnt gibt es unterschiedliche Methoden, um die Nutzerfreundlichkeit einer Website zu ermitteln. Hier zeigen und erklären wir dir die wichtigsten Testmethoden:
Task Analysis
Bei der Aufgabenanalyse wird UserInnen, möglichst im vertrauten Arbeitsumfeld, eine Aufgabe gestellt, welche sie auf deiner Website erledigen müssen. Danach wird die Aufgabenbewältigung analysiert und die entsprechenden Usability Tester zu ihren Erfahrungen befragt.
Usability Tests mit Fokusgruppen
In einer Gruppendiskussion gibt eine bestimmte, homogene Gruppe von ExpertInnen und/oder potenziellen KundInnen unter der Leitung eines Moderators Verbesserungsvorschläge zur Website und deren Funktionen. Dabei werden im Vorfeld Themen festgelegt, die besprochen werden sollen und verschiedene Kreativtechniken angewandt.
Eye-Tracking
Eye-Tracking, oder auch Blickverlaufsmessung, eignet sich hervorragend um festzustellen, für welche Inhalte sich die NutzerInnen interessieren und an welcher Stellen wichtige Buttons, Links oder Informationen platziert werden sollten. Durch eine am Monitor installierte Infrarot-Technik wird jede Augenbewegung der Usability Tester verfolgt und aufgezeichnet und im Anschluss ausgewertet. Auch Mausbewegungen und Klicks erfasst das System. So kannst du eindeutig erkennen, wie und wo NutzerInnen suchen, wie lang ihre Aufmerksamkeitsspanne bei der Interaktion mit Inhalten und Anwendungen ist und kannst damit Rückschlüsse auf die – selbst für die TesterInnen – unbewusste Wahrnehmung deiner Inhalte ziehen. Die folgenden Fragen kann dir ein Eye-Tracking Test beantworten:
- Wie schnell können sich NutzerInnen orientieren?
- Sind Information dort platziert, wo sie erwartet werden?
- Zu welchen Elementen auf der Seite wandert der Blick zuerst?
- Sind bei diesen aufmerksamkeitsstarken Punkten deine wichtigsten Infos platziert?
- Werden weiterführende Links oder Navigationselemente überhaupt wahrgenommen?
- Welche Inhalte werden tatsächlich gelesen?
A/B Testing
Der A/B-Test vergleicht zwei Varianten einer Funktion in Bezug auf ihren Beitrag zum Erreichen eines bestimmten Ziels. Dabei geht es hauptsächlich um – scheinbar – kleine Veränderungen, wie die Platzierung oder Formulierung eines Call to Actions oder einer bestimmten Design Variante. Bei Split-Tests solltest du darauf achten, dass sich beide Testgruppen in ihren Merkmalen nicht unterscheiden. Außerdem solltest du immer nur eine einzige Änderung pro Test analysieren, um im Anschluss zweifelsfrei zu wissen, welche Variante am besten funktioniert.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Testing Methoden bekommen die UX-TesterInnen bei einem A/B-Test normalerweise keine Handlungsaufforderungen, sondern es wird lediglich ihre Reaktion auf zwei verschiedene Varianten getestet.
Web Analyse
Auch die Web Analyse zählt zu den Usability Methoden. Dabei kannst du mithilfe verschiedener Tools untersuchen, woher deine BesucherInnen kommen, welche Seiten sie sich ansehen und wie lange sie dort verweilen. Das gibt dir Auskunft über die Relevanz deiner Inhalte für bestimmte Zielgruppen.
Labor Testing
Das Testen einer Anwendung im Labor vereint verschiedene Analysemethoden miteinander. Hier wird einer Gruppe an Testpersonen eine Aufgabe gestellt, die diese lösen müssen. Dabei sollten diese aktiv Fragen stellen und jegliche Gedanken zur Website oder Anwendung aussprechen. Der Test wird aufgezeichnet und bestenfalls durch Methoden wie Eye-Tracking unterstützt.
Onsite Befragungen
Eine weitere Möglichkeit ist die Befragung deiner NutzerInnen durch einen Fragebogen, zu dem du diese einlädst. Vor allem Informationen zur Verständlichkeit der Seitenstruktur und des Aufbaus können so optimal bewertet werden.
Remote Usability Tests
Den Remote Usability Test gibt es entweder als synchrone oder asynchrone Variante. In der synchronen Variante werden den TesterInnen, wie im Labor Testing, Aufgaben gestellt, die sie lösen sollen. Dabei werden sie von einer Webcam beobachtet und können Fragen stellen. Das Ganze geschieht allerdings in vertrauter Umgebung im eigenen Büro.
Bei einem asynchronen Usability Test werden Test-NutzerInnen mittels Fragen und Informationen durch deine Website geleitet und sollen diese bewerten. Dabei werden ihre Klicks und Kommentare gesammelt und anschließend analysiert. Diese Testing Methode eignet sich besonders, um festzustellen, wo ein Vorgang abgebrochen wird und wie unterschiedliche Nutzergruppen mit deiner Website verfahren.
Usability Tests – wann durchführen?
Usability Analysen können in verschiedenen Phasen der Webseitenerstellung zum Einsatz kommen:
In der Konzeptionsphase
Hier kannst du bestenfalls mehrere Varianten an Inhalten, Navigationselementen und Funktionen testen, um festzustellen, was für NutzerInnen am besten funktioniert.
Während der Umsetzung
Besonders während des Aufbaus von Landing Pages kann es interessant sein, die Blickverläufe von Test Usern zu analysieren und somit zu erkennen, ob mit der Seite das gewünschte Ziel erreicht wird.
Im laufenden Betrieb
Du kannst nicht nur, du solltest sogar jederzeit an der Optimierung deiner Website arbeiten und regelmäßig Tests auf gute Bedienbarkeit durchführen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei kannst du konstant mögliche Fehlerquellen identifizieren, Schwachstellen ausbessern und fehlende Informationen ergänzen.
Usability Testing Software
Es gibt eine unüberschaubare Anzahl an Usability Testing Tools auf dem Markt – von günstig bis teuer und für nahezu jeden Zweck. Für welches du dich letztlich entscheidest, hängt vor allem stark von deiner eigenen Zielsetzung ab. Wir wollen dir hier zwei Beispiele vorstellen.
HotJar ist ein Usability Tool, für das es bereits einen Google Tag im Tag Manager gibt. Du kannst es damit innerhalb weniger Sekunden aufsetzen und Informationen über deine NutzerInnen sammeln. Mithilfe von Heatmaps und einer Aufnahmefunktion, kannst du das Verhalten der User auf deiner Seite exakt nachvollziehen und entsprechend reagieren. Außerdem kannst du Umfragen gestalten, um weitere Informationen zu spezifischen Themen auf deiner Seite zu bekommen. Die Preisrange beginnt bei ca. 30 Euro monatlich und richtet sich daher vor allem an kleine und mittlere Unternehmen.
Die wohl bekannteste Usability Testing Software ist Optimizely. Hauptsächlich zum Split-Testing genutzt, kannst du damit vor allem aber auch spezielle, nach Zielgruppen segmentierte Tests durchführen, um deine Inhalte für jede Nutzergruppe entsprechend zu optimieren. Optimizely ist vor allem für größere Unternehmen zu empfehlen, die entsprechende Online-Umsätze erzielen.
Usability Tests – Fazit
Eine Maßnahme oder Veränderung ist wenig sinnvoll, wenn sich ihre Effektivität nicht nachvollziehen lässt. Dann kannst du deine Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen oder raten – beides nicht besonders empfehlenswert. Um das Nutzerverhalten auf deiner Seite zu beeinflussen und damit signifikante Umsatzsteigerungen zu erzielen, kommst du deshalb um regelmäßige Usability Tests nicht herum. Du kennst nun die Relevanz dieser Tests, weißt, warum und wie du sie durchführen und welche Software du dafür verwenden kannst. Setze dir also ein klares Ziel und überlege dir, welche Art von Usability Tests dir beim Erreichen am meisten nutzen wird.
- admin
- März 31, 2021
- 12:45 pm

Autor: Marc Kresin
Allrounder mit zwei Herzen in seiner Brust für Marketing und Technologie.