Die Bedeutung des Google Universums für deinen Online-Shop

Lässt sich deine Website nicht auf der ersten Ergebnisseite von Google finden, existiert sie auch nicht. Das klingt hart, entspricht aber meist der Realität. Nur noch 0,9% aller Nutzer machen sich die Mühe, sich in der Suchmaschine zu Seite Zwei durchzuklicken. Möglichst weit oben in den Suchergebnissen zu erscheinen, sollte also oberste Priorität haben, wenn du online verkaufen möchtest.

 

Bei Google hast du genau zwei Möglichkeiten, um deinen Online-Shop auf einen der ersten Plätze der SERPs zu pushen: Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA). In diesem Artikel werden wir dir beides erläutern, uns aber hauptsächlich auf die bezahlte Werbung konzentrieren. Nach dem Lesen kennst du die verschiedenen Möglichkeiten, Werbung bei Google zu schalten und weißt, welche für dich und deinen Unternehmenszweck am besten geeignet ist, um dir den Weg an die Spitze der SERPs zu ebnen.

 

SEO vs. SEA

 

Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung unterscheiden sich vor allem dadurch, dass du mit der einen Variante organisch wächst – das heißt, du wendest zwar Arbeitszeit oder Budget für Personal auf, bezahlst allerdings nicht für die Platzierung deines Snippets in der Suchmaschine – während du bei der zweiten Variante zusätzlich Geld aufwenden musst, damit deine Anzeige überhaupt geschaltet wird.

 

Welche Möglichkeit sinnvoll ist, ist individuell verschieden und immer abhängig von deinen Unternehmens- und Verkaufszielen sowie davon, wie viel Budget dir zur Verfügung steht und wie schnell du wachsen möchtest. Meist eignet sich eine Kombination aus beidem.

 

Während du mit der Suchmaschinenoptimierung sehr langsam wächst und Ergebnisse meist erst nach einigen Monaten erkennbar sind, sind bei einer durchdachten Strategie zur Suchmaschinenwerbung oft sofort erste Erfolge sichtbar. Ein Nachteil ist auf den ersten Blick, dass die erreichte Position bei Google auch schnell wieder verschwunden ist, sobald das Budget eingeschränkt wird, während die Ergebnisse der Suchmaschinenoptimierung mit ein wenig Pflege nachhaltig bestehen. Auch das kannst du allerdings mit einer guten Planung zu Beginn der Kampagne umgehen. 

 

Warum Suchmaschinenwerbung?

 

Etwa vier Millionen Suchanfragen gehen pro Minute bei Google ein. Das bietet ein enormes Potenzial für Onlineverkäufe – vorausgesetzt, du arbeitest erfolgreich mit der Suchmaschine zusammen und verstehst, wie du sie für dich nutzen kannst, um an die Spitze der Ergebnisseiten zu gelangen.

 

Grundvoraussetzung dafür, dass Google deine Seite ausspielt, sind gute Inhalte, eine hohe Nutzerfreundlichkeit und eine saubere Technik. Allerdings musst du dein Angebot dann auch entsprechend präsentieren und – besonders zu Beginn – bestenfalls durch bezahlte Anzeigen unterstützen. Besonders neue und kleinere Shops haben kaum eine Chance, sich organisch gegen die großen, am Markt dominierenden Marken durchzusetzen. Es gibt neben einer guten Website eben noch weitere Faktoren, die deine Position im Google Ranking beeinflussen und das sind Empfehlungen von anderen, starken Websites oder aus Social Media und damit die allgemeine Bekanntheit und Popularität der Marke.

 

Sich gegen bekannte und große Marken durchzusetzen, besonders wenn diese bereits eine große Stammkundschaft aufgebaut haben, fällt Neulingen auf dem Markt oft schwer. Gezielte Suchmaschinenwerbung kann in diesem Fall für den nötigen Push und die erste Sichtbarkeit sorgen.

 

Schritte der Suchmaschinenwerbung

 

  1. Sichtbarkeit

 

Gerade wenn du neu am Markt bist und auf keine oder kaum Stammkundschaft zurückgreifen kannst, musst du zunächst einmal dafür sorgen, überhaupt sichtbar zu werden. Mit der Identifikation deiner Zielgruppe und dem passenden Targeting deiner Anzeigen kannst du bei deiner Zielkundschaft für erste Aufmerksamkeit und erste Online-Shop Besucher sorgen.

 

  1. Interesse

 

An diesem Punkt kommt deine Website ins Spiel. Eine gut strukturierte und damit nutzerfreundliche Seite erhöht nicht nur die Chancen, dass deine Anzeige möglichst weit oben ausgespielt wird. Sie sorgt außerdem dafür, das Interesse deiner Website Besucher zu wecken und sie durch deinen Sales Funnel zu führen. Gute Inhalte, saubere Technik und eine auf Conversions optimierte Seite machen so aus einem Besucher schnell einen Kunden.

 

  1. Conversion

 

Je zufriedener ein Nutzer mit deiner Website ist, desto eher wird er zum Kauf bereit sein und sich idealerweise zu einem Stammkunden entwickeln. Der Aufbau von Bestandskunden sollte schon deshalb dein langfristiges Ziel sein, da dadurch deine Conversions deutlich günstiger werden als mit der Akquise von Neukunden.

 

Möglichkeiten der Suchmaschinenwerbung

 

Im Rahmen der bezahlten Werbemaßnahmen auf Google gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, bei (neuen) Interessenten zu punkten.

 

Google Ads Textanzeigen

 

Die wohl bekannteste und am häufigsten genutzte Möglichkeit, um bezahlte Anzeigen bei Google zu schalten, sind die Textanzeigen bei Google Ads – früher AdWords. Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Google Ads Textanzeigen um reine Textanzeigen, bei denen du auf ein bestimmtes Keyword oder eine Kombination aus mehreren Schlüsselwörtern bietest – wie bei einer Auktion. Allerdings kommt es nicht nur darauf an, welcher Online-Shop das höchste Gebot abgibt, um die eigene Anzeige auf den ersten Google-Platz zu befördern. Der Ads-Ranking Platz berechnet sich vielmehr aus der Höhe deines Gebotes einerseits und verschiedenen Website-Faktoren andererseits. Die Faktoren sind dabei denen der SEO sehr ähnlich: Ladezeit, Inhalte und Aufbau der Landing Page, auf die in der Anzeige verlinkt wird, usw. Auch die Absprungrate der Personen, die bereits auf die Anzeige geklickt haben, wird einberechnet. Dazu zählt auch, wie gut die Anzeige mit ihren Keywords zu der entsprechenden Landing Page passt – ob sich die versprochenen Inhalte dort wiederfinden oder ob die bezahlte Anzeige lediglich mit wichtigen Keywords punktet, ohne mit dem Inhalt der Landing Page übereinzustimmen. Du siehst, auch Suchmaschinenwerbung ist ein planungsintensiver Prozess, der nicht mit dem Erstellen einer Anzeige und der Abgabe eines Gebotes beendet ist.

 

Folgende Schritte solltest du einhalten, bevor deine bezahlte Anzeige online geht:

 

  • Berechnung eines sinnvollen ROAS
  • Keyword Recherche (Start mit einem kleinen Keyword-Set aus weniger umkämpften Keywords)
  • Einrichten von Anzeigen-Erweiterungen
  • Einrichten eines Conversion Trackings
  • Regelmäßige Optimierung der Kampagnen (Ausschließen unpassender Keywords)

 

Am besten startest du mit einem Teilsortiment, das du bewirbst und weitest deine Anzeigen nach und nach auf alle gewünschten Sortimente aus. Dein Budget solltest du dabei zu Beginn möglichst geringhalten und nach und nach erhöhen, bis du deinen idealen ROAS erreicht hast.

 

Google Shopping

 

Eine weitere Möglichkeit, bezahlte Anzeigen in den Suchmaschinen zu platzieren, ist Google Shopping. Diese Anzeigen sind immer produktbezogen und beinhalten deshalb immer ein Produktbild und den Preis. Da die Kategorie „Shopping“ ein eigener Menüpunkt bei Google ist, bietet diese Möglichkeit großes Potenzial, die eigenen Produkte zu bewerben.

 

Die Einrichtung deines Feeds erfolgt über das Google Merchant Center. Der Feed ist die Verbindung zwischen dem Shopsystem und den Produktpräsentationen über Google Shopping. Es empfiehlt sich unbedingt, die automatische Verbindung zu deinem Online-Shop zu erstellen. So musst du neue Produkte lediglich in deinen Website-Shop einfügen und sie erscheinen automatisch bei Google Shopping.

 

Anders als bei Google Ads kannst du unpassende Keywords zwar ausschließen, allerdings keine für dich günstigen Keywords hinterlegen. Ob und wann dein Produkt ausgespielt wird, entscheidet Google selbst. Optimieren kannst du deine Anzeigen allerdings durch Preisoptimierung und qualitativ hochwertige Produktbilder. Durch ein optimales Setup ausgeschlossener Suchanfragen, ist es somit indirekt möglich, auch nur für relevante Keywords ausgespielt zu werden und zu punkten.

 

Retargeting bzw. Google Display Anzeigen

 

Retargeting bietet dir die Möglichkeit, die Kunden, die bereits auf deiner Seite waren und sich für ein Produkt interessiert haben, die Seite dann allerdings ohne Kauf verlassen haben, später noch einmal gezielt anzusprechen. Das ist besonders sinnvoll, da du keine aufwendige Zielgruppenanalyse betreiben musst, sondern die Kunden, die Interesse gezeigt haben, dein Produkt automatisch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal ausgespielt bekommen.

 

Voraussetzung dafür ist, dass der Kunde einen entsprechenden Cookie Opt-In setzt. Du solltest also darauf achten, deine Seite so zu gestalten, dass ein Kunde problemlos seine Einwilligung für das Tracking geben kann.

 

Damit deine Kampagnen im Anschluss effizient ausgespielt werden können, solltest du mithilfe von Google Analytics eine entsprechende Zielkundenliste erstellen, auf der sich idealerweise mindestens 1000 Kunden befinden sollten.

 

Die Anzeigen können dann entweder in Form von Display Anzeigen im Google Netzwerk oder über sogenannte Smart Shopping Kampagnen ausgespielt werden. Dafür nutzt Google das AdSense Netzwerk, welches aus über 38 Millionen Websites besteht. Immer dann, wenn ein User auf einer dieser Websites landet, besteht für dich die Chance, dass ihm dein Produkt dort als Display Anzeige ausgespielt wird.

 

Fazit: Google Optimierung mit SEO und SEA

 

Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung sind – allein oder in Kombination – eine tolle Möglichkeit, deine Website ganz oben in den SERPs zu platzieren. Während SEO eher eine langfristige Investition ist und die Ergebnisse Zeit brauchen, lassen sich mit bezahlter Werbung schnelle Erfolge erzielen. Du solltest allerdings beachten, dass du auf Suchmaschinenoptimierung niemals ganz verzichten kannst, da eine optimierte Seite nicht nur zu einer höheren Nutzerzufriedenheit führt, sondern auch auf den Erfolg deiner bezahlten Anzeigen einwirkt.

 

Langfristig benötigen sowohl SEO als auch SEA eine permanente Optimierung und Überprüfung, damit die Kanäle erfolgreich laufen. Bei bezahlten Anzeigen ist eine ständige Optimierung nötig, um die Wirtschaftlichkeit der Anzeigen zu erhalten. Auch gilt es regelmäßig zu prüfen, ob die Wettbewerbssituation sich ändert. Ein einmaliges Aufsetzen ohne Optimierungen wird wahrscheinlich nur selten erfolgreich sein. Sobald du dein Budget verringerst, sinkt bei ausschließlichem Fokus auf Suchmaschinenwerbung außerdem höchstwahrscheinlich dein Umsatz. Besonders zu Beginn ist bezahlte Werbung allerdings sehr zu empfehlen, um schnell für Sichtbarkeit und erste Kunden zu sorgen. Nebenbei kann dabei an einem organischen Aufbau gearbeitet werden. Für die meisten Unternehmen ist langfristig eine sinnvolle Kombination aus SEO und SEA die beste Lösung.