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Blogs, Ratgeber und Magazine für Shops

Für die meisten Shop-BetreiberInnen sind Blogs, Ratgeber und Magazine meist nicht interessant, da es keinen direkten Zusammenhang zwischen diesen Formaten und organischen Umsätzen zu geben scheint. Wer sich dann doch an das Thema traut, macht leider häufig strategische Fehler,
die die Erfolgschancen der Inhalte stark verringern. Damit dir das nicht passiert und um dir das Instrument „Inhalte für den Lernmodus“ ein bisschen näher zu bringen, beschäftigen wir uns in diesem Beitrag mit ebendiesem Thema und Fehlern, die wir vergleichsweise häufig sehen.Kaufmodus vs. Lernmodus
Beginnen müssen wir diesen Beitrag mit der Unterscheidung von unterschiedlichen Suchintentionen. Die Suchintention lässt sich grundsätzlich sehr kleinteilig und exakt unterscheiden. Um dich aber nicht direkt zu Beginn dieses Artikels zu vergraulen und den Rahmen zu sprengen, möchten wir uns in diesem Beitrag auf eine der einfachsten Unterscheidungen konzentrieren: die Unterscheidung von „Kaufmodus“ und „Lernmodus“.
Im Kaufmodus sucht jemand zum Beispiel nach einem Produkt oder einer Dienstleistung. Sofort ersichtlich sind solche Intentionen für gewöhnlich an den stark kommerzialisierten Ergebnisseiten bei Google. Finden sich in den organischen Ergebnissen größtenteils Kategorie- und Produktseiten und außerdem Google Ads, Google Shopping oder ein Map-Pack mit Dienstleistern, handelt es sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um eine Suchanfrage aus dem Kaufmodus. Als Beispiel soll uns an dieser Stelle die Suchanfrage „angel kaufen“ dienen.
Im Lernmodus sucht jemand für gewöhnlich eher nach Informationen, Tipps oder Anleitungen. Hier bestehen die Ergebnisseiten bei Google vor allem aus Featured Snippets, YouTube-Videos, Blogs und Foren. Um bei unserem Angelbeispiel zu bleiben könnte es sich hierbei zum Beispiel um Suchanfragen wie „angel tipps“ oder „angeln im winter“ handeln.
Blogs, Ratgeber, Magazine und Co
Aber was meinen wir mit Blogs, Ratgebern oder Magazinen? Die Überbegriffe meinen an dieser Stelle eigentlich alle Inhalte für den Lernmodus. Ob man diese nun als Ratgeber, FAQ, Tipps und Tricks oder Magazin bezeichnet, ist am Ende des Tages eher zweitrangig. Wichtig aus unserer Sicht ist es vor allem, den Sinn, Mehrwert und die Spielregeln für informierende Inhalte zu verstehen und das Thema als strategisch wertvolles Instrument in der Suchmaschinenoptimierung für Shops zu begreifen.
SEO ist viel mehr als hier und da einen keywordoptimierten Text zu platzieren, ein paar Links auf die Seite zu ballern und sicherzustellen, dass alles schnell lädt. Suchmaschinenoptimierung ist am Ende des Tages auch wichtig für die Markenbildung und wird dabei immer ganzheitlicher.
Wer diesen Teil von SEO vollkommen ignoriert und in Zukunft keine Marke wird, bietet seinen Wettbewerbern hervorragende Chancen den Kunden früher von sich zu überzeugen. Dadurch wird man es jedoch in den nächsten Jahren grundsätzlich immer schwerer haben organisch zu punkten.
Warum sollten Shops bloggen?
Viele Shop-BetreiberInnen stehen im Wettbewerb zu sehr etablierten und großen Shops mit ebenso großen Budgets und Marketing-Teams. Hinzu kommt, dass durch die konkrete Kaufintention für Suchbegriffe aus dem Kaufmodus, sehr reger Wettbewerb auf der ersten (und einzig wichtigen) Ergebnisseite bei Google herrscht. Das überrascht natürlich nicht, denn organische Umsätze und direkte Verkäufe sind das oberste Ziel eines jeden Onlinehändlers. Hierdurch entsteht jedoch eine Vielzahl von Problemen für kleine und neue Shops.
Eins davon ist, dass Usersignale, die Marke und die Autorität wichtige Rankingfaktoren sind, die bei großen Shops täglich und schon seit langer Zeit von eigenen SEO-Teams oder Ansprechpartnern optimiert werden. Was heißt das? Das heißt am Ende des Tages, dass ein Ranking für umkämpfte und sehr lukrative (Shorttail-)Keywords wie „herrensneaker“ oder „proteinpulver“ so gut wie unmöglich ist, wenn du die Materialschlacht aus Budget und Ressourcen nicht mitgehen kannst und dabei keinen langen Atem hast.
Das ist bei Inhalten für den Lernmodus oft noch nicht der Fall. Hier hast du wesentlich häufiger noch die Chance, deine Zielgruppe (wesentlich günstiger und früher) organisch zu erreichen, dich als Experte und Marke zu positionieren und dadurch Aufmerksamkeit und Vertrauen bei potenziellen Kunden aufzubauen.
Hast Du zum Beispiel einen Shop für Angelzubehör, suchen deine potenziellen Kunden nicht nur nach einer Angel oder nach Gummistiefeln. Sie suchen je nach Stufe in der Customer Journey nach vielen unterschiedlichen Dingen.
Wie bekommt man einen Angelschein? Welche Grundausrüstung braucht man als Einsteiger? Welche Angel eignet sich besonders für mich? Welche Unterschiede gibt es da? Wo kann man in Nordhessen angeln? Welche Köder eignen sich für Hechte? Welche Tipps gibt es? Wie verarbeitet man einen Hecht weiter? Und welche Hecht-Rezepte gibt es eigentlich?
Du erzielst damit meistens zwar nicht direkt organische Verkäufe, aber die Möglichkeit auf konstante Sichtbarkeit bei deiner Zielgruppe, das daraus entstehende Vertrauen und die Möglichkeit zur kanalübergreifenden Nutzung der Inhalte (z.B. im Newsletter), machen das Thema Blog, Ratgeber oder Magazin auch für kleine Händler und Shops sehr interessant.
Strategische Fehler bei Blogs, Ratgebern, Magazinen und Co
Wenn du dich nun dafür entscheidest das Thema eigene Inhalte für den Lernmodus wirklich anzugehen, solltest du jedoch unbedingt darauf achten, dass du die folgenden Fehler vermeidest.
Deine Inhalte sind nicht keywordgetrieben
Hierbei handelt es sich wirklich um einen Fehler, der uns jede Woche begegnet. Es gibt selbstverständlich Content, der ausschließlich eine informierende Funktion hat. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Beitrag zu einer Messe oder die Unterstützung einer wohltätigen Aktion handeln. Diese Beiträge sind in einigen Branchen sicherlich sehr interessant und grundsätzlich förderlich für die Markenbildung und Persönlichkeit eines Shops. Diese Beiträge werden jedoch in 99% der Fälle, niemals zu organischen Traffic-Lieferanten.
Aber auch gezielte Inhalte zu einzelnen Themen, bei denen es sich oft um eine grundsätzlich sehr gute Idee handelt, werden oft nicht gut umgesetzt, sodass ihre erwartete Wirkung ausbleibt. Zu viele Unterthemen werden nicht aufgegriffen, ein Ranking ist aufgrund des starken Wettbewerbs unwahrscheinlich, die Beiträge sind nicht gut formatiert, wichtige Suchbegriffe werden bei der Erstellung nicht berücksichtigt und/oder die Beiträge verfehlen die Suchintention komplett.
Solche Inhalte sind ein Schritt in die richtige Richtung, haben in den meisten Fällen jedoch ebenfalls keinen nennenswerten Erfolg in den SERPs. Aus diesem Grund ist die ausführliche Keyword-Research und das Keyword-Mapping, elementar für gelungene und wirklich sichtbare Inhalte.
Du hast keinen Überblick
Ein Redaktionsplan und eine Keyword-Map sind also unerlässlich bei der Erstellung von Inhalten. Nur so schaffst du Klarheit und Ordnung, kommunizierst unkompliziert mit Autorinnen und Autoren, kannst dir einen schnellen Überblick verschaffen und siehst später was wofür ranken soll.
Gibst du dir dann noch Mühe mit gut strukturierten Arbeitsabläufen, klaren Verantwortlichkeiten, guten Briefings und realistischen Deadlines, steht deinen Inhalten eigentlich nichts mehr im Weg…
Du möchtest die Inhalte selber schreiben
… es sei denn, du entscheidest dich dafür, dass die Inhalte intern geschrieben werden sollen. Egal für welchen Ansatz oder welche Strategie du dich entscheidest, schreib deine Inhalte bitte nicht selbst! Jede SEO-Agentur hat es viele Male mit vielen Kunden ausprobiert, weil es sich um ein „Expertenthema“ handelt und der Content deshalb „Chefsache“ sein sollte. Mit welchem Ergebnis? In 9 ½ von 10 Fällen müssen Deadlines im Redaktionsplan nach hinten verschoben werden, die Content-Produktion kommt regelmäßig ins Stocken und schlussendlich gibt man das Thema doch an einen externen Autor ab oder gleich ganz auf.
Nicht falsch verstehen! Wer ein Redaktionsteam aufbauen möchte oder bereits hat, der kann seine Inhalte sehr wohl selbst schreiben. Wer bei „Redaktionsteam aufbauen“ jedoch an eine Werkstudentin denkt, die nebenbei noch Social Media, die B2B Kontakte und Bestellungen bearbeiten muss, der sollte seine Inhalte auf keinen Fall intern schreiben lassen.
Zu jedem Thema gibt es Autorinnen und Autoren, die sich bereits sehr gut mit einem Thema auskennen, oder sich wirklich intensiv in Themen einarbeiten können. Am Ende des Tages kann der Text sogar davon profieren, wenn er nicht von einem Experten mit langjähriger Erfahrung geschrieben wurde. Texte von gut recherchierenden und erfahrenen Autorinnen und Autoren, können die Inhalte wesentlich lebendiger, verdaubarer und interessanter für die Zielgruppe machen, was oft ein kritischer Erfolgsfaktor von Content ist.
Du verstehst das Thema Content falsch
Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für gute Inhalte ist, dass diese nicht als Werbung verstanden werden. Zuallererst handelt es sich um gelungene und wirklich hilfreiche Beiträge, die einen grandiosen Mehrwert bieten, keine Frage offenlassen und das Beste zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum sein wollen.
Klar, wo es passt platzieren wir natürlich Produkte und animieren BesucherInnen zum Stöbern. Das heißt jedoch nicht, dass wir direkt nach der Einleitung 10 Produkte oder ein Kontaktformular platzieren, uns im Text andauernd selbst auf die Schulter klopfen, oder so tun als gäbe es keine Wettbewerber. Gute Inhalte sind hilfreich, authentisch und ehrlich. Nur so entsteht wirklich Mehrwert und Vertrauen, was am Ende des Tages die Grundvoraussetzung für teil- und lesbaren Content ist.
Du veröffentlichst die Inhalte nur
Ein weiterer beliebter Fehler ist es, Inhalte einfach nur zu veröffentlichen. Das Wort „Content-Marketing“ besteht aus den beiden Wörtern „Content“ und „Marketing“ (an dieser Stelle Grüße an Martin Brosy) und dennoch bekommt das Wort „Content“ einen Großteil von Budget und Aufmerksamkeit. Das ist sehr schade, da deine grandiosen Inhalte in diesem Fall oft nicht die Möglichkeit haben sich der breiten Masse zu präsentieren und nur sehr wenige Beiträge wirklich Aufmerksamkeit bekommen. Eine gute Content-Strategie, sollte aus diesem Grund immer von einem Content-Seeding-Konzept begleitet werden, um das maximale Ergebnis aus deinen Inhalten und Budgets herauszuholen.
Du versteckst die Inhalte
Ähnlich verhält es sich mit der internen Verlinkung und dem Platz im Layout von Blogbeiträgen. Wer seine Inhalte ausschließlich im Footer oder in Ebene 5 verlinkt, der teilt BesucherInnen und der Suchmaschine eigentlich schon direkt mit was er von seinen eigenen Inhalten hält. Nämlich gar nichts. Inhalte und Verzeichnisse, auf die man stolz ist und die einen Mehrwert für BesucherInnen darstellen, verlinkt man prominent und aufmerksamkeitswirksam. So sagt man NutzerInnen und Google, dass einem diese Inhalte wirklich wichtig sind und sie auch deshalb mit guten Nutzersignalen und Rankings belohnt werden sollten.
Fazit
Blogs, Ratgeber und Magazine sind auch für kleine und mittlere Shops eine sehr gute Möglichkeit für organische Sichtbarkeit bei der Zielgruppe. Vorausgesetzt, man nimmt das Thema ernst und vermeidet die üblichen Fehler. Wir bei der treaction sind zum Beispiel große Fans des „Büromöbel Experten“ der uns mit www.bueromoebel-experte.de/ratgeber/ immer wieder begegnet und über 10.000 monatliche Besucher in die Umlaufbahn des Shops bringt.
Wer sich an dieser Stelle vor Augen führt, welche Zielgruppe, Warenkörbe und Wettbewerber in dieser Branche üblich sind, versteht schnell, warum Blogs, Magazine und Ratgeber für Shops wirklich spannend sein können. Vielleicht ja auch bei dir?
Du hast Interesse an einem Blog, Magazin oder Ratgeber? Unser SEO-Team hilft dir gerne bei der Konzeption, Umsetzung und Verbreitung!
- admin
- März 17, 2021
- 3:59 pm

Autor: Marc Kresin
Allrounder mit zwei Herzen in seiner Brust für Marketing und Technologie.